Aktuelles Region Nord Archive - Seite 16 von 16 - Evangelische Kirchengemeinde Gütersloh

Glocken läuten täglich bis Gründonnerstag

KIRCHENKREIS GÜTERSLOH – Seit Donnerstag laden die evangelischen Kirchen vor Ort täglich um 19.30 Uhr mit Glockengeläut die Menschen ein, für einen Moment innezuhalten, eine Kerze anzuzünden, sie so möglich sichtbar ins Fenster zu stellen und ein Gebet zu sprechen. Die evangelischen Kirchengemeinden des Evangelischen Kirchenkreises Gütersloh schließen sich damit einer ökumenischen Initiative in der Region ab. Annette Kurschuss und die Vertreter der katholischen Bistümer rufen gemeinsam dazu auf.

Die Kirchenglocken nicht nur der evangelischen Kirchengemeinden werden jetzt täglich bis Gründonnerstag, 9. April, ab 19.30 Uhr fünf Minuten läuten. Es ist eine Einladung zum Still werden, eine Kerze anzuzünden und ein Gebet zu sprechen. Unter www.kirchegt.de kann ein Gebetsvorschlag heruntergeladen werden.

Die Kirchenglocken werden am Sonntag zu den üblichen Gottesdienstzeiten geläutet. „Auch dies ist ein Aufruf zu Stille und zum Gebet. Im Gebet sind wir als Christinnen und Christen untereinander und mit Gläubigen weltweit verbunden“, sagt Pfarrer Frank Schneider, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Gütersloh. Das sogenannte Vorläuten – meist eine halbe Stunden vor dem Gottesdienst entfällt bis auf Weiteres.

Wir möchten weiterhin auf die täglichen Radioandachten, die sonntäglichen Rundfunkgottesdienste und den Fernsehgottesdienst am Sonntagmorgen hinweisen.

 

Wir laden Sie ein, täglich um 19.30 Uhr ein Licht der Hoffnung zu entzünden, ins Fenstern zu stellen und für die Menschen zu beten, die Ihnen am Herzen liegen. Sprechen Sie Ihren Dank aus vor Gott, Ihre Sorge, Ihre Bitten, alles, was Sie bewegt.
Und lassen Sie Ihr Gebet einmünden in die Worte, die Jesus, der Christus, uns zu beten aufgetragen hat.

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung;
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Mit diesem Thema haben sich die Gemeindeglieder der Region Nord in zwei Gemeindeversammlungen am 17. November 2019 und am 02. Februar 2020 beschäftigt.

Aufgrund einer im Jahr 2019 veröffentlichte Studie werden sich bis zum Jahr 2060 sowohl die Mitgliederzahlen wie auch die finanziellen Mittel der Evangelischen Kirche in Deutschland in etwa halbieren. Für Gütersloh bedeutet dies, dass bis zum Jahr 2029 nur noch sechs statt wie derzeit neun Pfarrstellen zur Verfügung stehen. In der Region Nord muss somit eine weitere Gottesdienststelle aufgegeben werden. Um hier eine Entscheidungshilfe zu erhalten, wurde das Architekturbüro Imke Sass beauftragt, die Immobilien zu begutachten.

Bei der ersten Gemeindeversammlung im November wurde die Expertise ausführlich vorgestellt. Im Ergebnis wird vorgeschlagen, die denkmalgeschützte Evangeliumskirche zu erhalten und nebenan ein Gemeindehaus zu errichten. In der Kirche Zum Guten Hirten könnten dann durch einen Investor seniorengerechte Wohnungen eingebaut werden, während Fassade und Glockenturm bleiben. Für beide Kirchen gibt es von anderen christlichen Konfessionen Kaufinteressen.

Dieser Vorschlag wurde in verschiedenen Arbeitsgruppen diskutiert, Standpunkte ausgetauscht und das weitere Vorgehen erörtert.

In der zweiten Gemeindeversammlung, an der fast 500 Personen aus der Region Nord in der Evangeliumskirche teilgenommen haben, stellte Pfarrer Heidemann noch einmal das Gutachten und die Ergebnisse der ersten Gemeindeversammlung vor. Im Anschluss wurde im Plenum lebhaft und kontrovers diskutiert.  Um eine Empfehlung an das Presbyterium zu geben wurde eine Meinungsbild-Abstimmung durchgeführt:

  • 213 Stimmen entfielen auf die Variante, dass die Kirche und das Gemeindezentrum Zum Guten Hirten der Standort der Region Nord bleiben soll
  • 84 Personen sprachen sich dafür aus, die Evangeliumskirche zu nutzen und am dortigen Standort ein neues Gemeindehaus zu errichten und folgten der Empfehlung des Gutachtens
  • 68 Personen haben den Kompromissvorschlag, die Evangeliumskirche als Gottesdienststelle zu nutzen und das Gemeindehaus an der Kahlertstrasse zu belassen, befürwortet.
  • Die Meinungsbild-Stimmzettel boten auch die Möglichkeit, weitere Optionen vorzuschlagen. Mehrfach genannt wurde dieses Szenario: eine zentrale Gottesdienststelle in der Martin-Luther-Kirche mit einem Gemeindehaus in der Region.

Dieses Votum ist für das Presbyterium nicht bindend. Auch in diesem Gremium werden noch viele Diskussionen geführt werden müssen, bevor die endgültige Entscheidung fällt.

Allen Beteiligten ist bewusst, dass die Aufgabe einer Gottesdienststelle immer ein schmerzhafter Einschnitt in das Gemeindeleben ist. Doch es gilt, für die Zukunft zu planen und eine möglichst hohe Akzeptanz in der Gemeinde zu erreichen.

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