Aktuelles Region West Archive - Seite 12 von 21 - Evangelische Kirchengemeinde Gütersloh

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Kirchengemeinde Gütersloh schafft neuen Lebensraum für Insekten

GÜTERSLOH – „Wir wollen Insekten unterstützen und ihnen einen neuen Lebensraum bieten“, sagt Albrecht Waschau, langjähriges Mitglied der Gemeindegruppe „mannsbilder“. An einem Samstag im Mai war es soweit: Mitglieder der Gruppe säten Wiesenpflanzen auf zwei Rasenflächen von insgesamt 150 qm an der Matthäuskirche in Gütersloh, selbstverständlich mit Wahrung des geforderten Mindestabstands.

Das Saatgut hatte freundlicherweise die Biologische Station Gütersloh/Bielefeld im Rahmen des Projektes „Artenreiche Lebensräume“ in der VITAL-Region GT8 zur Verfügung gestellt. „Wichtig ist, dass es sich um Saatgut regionaler Herkunft von Wiesenpflanzen handelt, die hier vorkommen. In der Mischung sind zum Beispiel Wilde Möhre, Margerite oder Schafgarbe, die an diesem Standort wachsen können. Und sie sind alle für Insekten sehr wichtig“, erläutert der Umweltreferent des Evangelischen Kirchenkreises, Dr. Gunnar Waesch.

Tags zuvor hatte Landschaftsarchitekt Markus Lakämper die Fläche vorbereitet. Mit einem Vertikutierer schuf er ideale Ausgangsbedingungen. „Die kleinen, offenen Bodenstellen sind wichtig, damit die Aussaat gelingt“, so der fachkundige Gütersloher. Am Ende der Aktion waren sich alle einig: „Wir haben eine wichtige Grundlage für den Schutz von Insekten gelegt!“

Klar ist aber auch: Geduld ist gefragt. Bis sich die Wiesenpflanzen entwickelt haben und zur Blüte kommen, kann es ein Jahr oder länger dauern. Doch die Vorfreude ist schon jetzt groß.        GW

 

Im Einsatz für Insekten: Albrecht Waschau (Gemeindegruppe mannsbilder) drückt das ausgebrachte Saatgut an.
Foto: GW

Präses Annette Kurschus zu den Mutmaßungen, osteuropäische Werksarbeiter der Firma Tönnies hätten nach ihrem Heimaturlaub das Coronavirus „eingeschleppt“

Bielefeld/Gütersloh. „Ich bitte die politisch Verantwortlichen um Sorgfalt und Besonnenheit bei der Suche nach den Ursachen. In dieser angespannten Situation helfen keine einseitigen und voreiligen Schuldzuweisungen. Im Gegenteil: Sie schüren Ressentiments und gefährden den gesellschaftlichen Zusammenhalt, den es gerade jetzt umso dringender braucht. Die Ursachen für die zahlreichen Neuinfektionen kann bis jetzt niemand eindeutig benennen. Es darf nicht sein, dass bestimmte Menschen von vornherein für schuldig erklärt und an den Pranger gestellt werden.

Wir müssen zum Beispiel auch die Frage nach der Unterbringungssituation und nach Hygienestandards in den Sammelunterkünften stellen. Nicht zuletzt braucht es eine neue gesellschaftliche Debatte über unser Konsumverhalten sowie Dumpingpreise und Dumpinglöhne in der Fleischindustrie.

Die Vermutung, osteuropäische Werksarbeiter der Firma Tönnies hätten das Coronavirus „eingeschleppt“, halte ich für eine zum gegenwärtigen Zeitpunkt unzulässige Spekulation. Sie entbehrt jeglicher belastbaren Sachgrundlage, sie verunglimpft ausländische Arbeitskräfte und droht, die ohnehin gereizte gesellschaftliche Stimmung zu deren Lasten aufzuheizen. Die Erkrankten und Infizierten im Kreis Gütersloh schließe ich in meine Gebete ein."

Präses Annette Kurschus ist leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen und zugleich stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sowie EKD-Beauftragte für die deutsch-polnischen Beziehungen. (lka)

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