Zukunftsprozess Archive - Evangelische Kirchengemeinde Gütersloh

Von welcher Kirche träumen Sie?

Wir laden ein zu einer Ideenbörse am 7. Juni 2023 um 19:00 Uhr.

Was wäre, wenn wir 2030 jeden Sonntag eine volle Vesperkirche hätten? Und Gottesdienst überall zu jeder Zeit und an jedem Ort unserer Stadt möglich wäre? Kirche mitten unter den Menschen!
Wir beklagen uns über Wüstenzeiten einer Kirche, wie wir sie kennen. War Gott nicht mit seinem Volk in der Wüste in einem mobilen Kirchenzelt unterwegs?

Stellen Sie sich ein Kirchenkaffee auf dem Spielplatz an der Dalke vor … Begegnungen zwischen Bibel, politischem Frühschoppen und Poetry Slam in den Cafés unserer Stadt … Ökumenische Stadtteil­arbeit – mit weniger Kirchtürmen zwar, dafür aber mehr Begegnung zwischen Kirche(n) und Kiez und mit den so genannten Kirchenfernen … Denken wir in anderen Raumkategorien: im städtischen Raum … oder gleich outdoor … kirchenmusikalische Begegnungen an Feuertonnen über die Grünflächen der Stadt verteilt. In allen Stilen, ökumenischen Formaten: mit Pauken und Trompeten – Chorälen und Lobpreis-Band … Nicht ‘unter uns‘ in leeren Kirchenräumen, sondern dort, wo die Menschen sind … Nichts ist unmöglich, dem der glaubt!

Viele Menschen verspüren religiöse Sehnsüchte und haben in verschiedenen Bereichen ihres Lebens nach wie vor Erwartungen an die Kirche. Sie leben eine individuelle Gläubigkeit, entfernen sich aber zunehmend von der institutionellen Kirche. Oder aber: Die Kirche hat sich von den Menschen entfremdet. Wenn weniger Menschen zur Kirche kommen, dann darf sich die Kirche doch auf den Weg zu den Menschen machen. Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit. (2 Tim 1,17).

Helfen Sie unserer Kirche dabei, sich vom eigenen Kirchturm zu lösen und die Menschen in ihren sozial sehr unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten aufzusuchen, sie ernst zu nehmen und Orte der Begegnung, der Ruhe, der Kommunikation zu schaffen, an denen gemeinsam über Lebens- und Glaubensfragen gesprochen wird. Konkret: Denken wir gemeinsam nach darüber …

  • Wie können Christen sichtbar sein?
  • Wie kann Kirche mobil werden?
  • Welche Möglichkeiten und Chancen zu Kooperationen mit anderen Glaubensgemeinschaften, sozialen Diensten bieten sich an?
  • Welche Aktionen dienen Menschen, durchs Leben zu gehen … Lebensübergänge zu bewältigen … Lebensentscheidungen zu treffen?
  • Wo finden sich neue Orte für spirituelle Impulse? Wo und wie lassen sich Menschen im Vorbeigehen ansprechen?
  • Was sind spirituelle Formate für eine Stadtgesellschaft, die sich nicht mehr religiös versteht – aber umso mehr spirituell suchend?
  • Wie können wir auch nicht kirchlich gebundenen Suchenden die Auseinandersetzung mit dem Glauben ermöglichen?

Kirche an neuen Orten, in neuen Formen, mit neuen Menschen.
Lassen Sie uns an die Straßenecken und Haustüren gehen und wieder ins Gespräch kommen…

Bringen Sie ihre Ideen hierzu ein!

Die Evangelische Kirche Gütersloh freut sich auf Sie, ob Sie uns oder einer anderen Glaubensgemeinschaft angehören oder bisher der Kirche fern geblieben sind:

Wann: Die Ideenbörse findet statt am 7. Juni 2023 um 19.00 Uhr
Wo:      Konferenzraum der Evangelischen Kirchengemeinde, Königstraße 6, 33330 Gütersloh

Aufgrund der Vielzahl der Anmeldungen neuer Ort: Haus der Begegnung, Kirchstraße 14 a!

Melden Sie sich bitte an:

Unter Angabe des Betreffs „Ideenbörse“ per Mail

Per Telefon bei Volker Buchenau 05241-531483 oder Horst Jache 05241-47389

Baustelle:  Gemeinde mit den Menschen

 

Rund zwei Jahre sind wir dabei, für die zukünftige Gestalt der evangelischen Kirche Entscheidungen herbeizuführen. Jetzt treten wir in die Umsetzungsphase ein. Wir haben uns mit dem Fokusmodell für eine neue Struktur der Kirchengemeinde entschieden, die mit einer Schwerpunktsetzung einhergeht. Das erfordert einen Umbau der Gemeinde.

Umbauen heißt leider auch, dass manches abgebaut wird. So werden etliche Gemeindeglieder ihre vertraute Kirche verlieren und betrauern. Sie werden sich auf den Weg machen, zukünftig andere Orte zu finden. Das geschieht bereits. Aber auch die Gemeindeglieder, deren Kirchen erhalten bleiben, werden sich auf grundlegende Veränderungen einstellen.

Zum Fokusmodell gehört einerseits:  Die Bereiche Familien, Kinder, Jugendliche und Senioren, Stadtkirchenarbeit und Kirchenmusik werden zu Schwerpunkten an drei Gemeindezentren und dem CVJM Haus ausgebaut:

Eine Jugendkirche oder eine Familienkirche wird sich verändern. Die Konfi- und Jugendarbeit sowie der kirchliche Unterricht wird zukünftig schwerpunktmäßig in der Erlöserkirche und CVJM-Haus stattfinden. Was ist das, eine Jugendkirche? Jugendliche werden eine Vorstellung davon haben, Hauptamtliche und Ehrenamtliche wollen diese miteinander umsetzen. Die Kinder- und Familienarbeit wird sich an der Matthäuskirche und in den Kindertageseinrichtungen konzentrieren. Wir wissen um die Vielgestalt von Formen, in denen Menschen sich verbindlich umeinander kümmern. Was bedeutet das für unseren Familienbegriff? Auch ist zu klären, was Schnittstellen zwischen Kinder- und Jugendarbeit bzw. Familienarbeit sind. Neben diesen konzeptionellen Fragen werden Teams aus den bisherigen Arbeitsbereichen zusammenkommen und man wird gemeinsam überlegen und konkrete Konzeptionen entwickeln. Auch hier freuen wir uns über Ihre Überlegungen.

Wo finden Menschen, die allein leben ihren Ort? Vielleicht in der Martin-Luther-Kirche, die zukünftig als Alltagskirche dienen soll. Wie soll diese Alltagskirche aussehen? Damit beschäftigt sich die Stadtkirchenarbeit bereits. Sie aktualisiert das Raumnutzungskonzept, fragt nach der Vision für die Martin-Luther-Kirche mittel – und langfristig, erhofft sich einen Beschluss durch das Presbyterium zum Raumnutzungskonzept, um dann - bei vorhandenen finanziellen Mitteln - dieses umzusetzen. Lassen Sie ihre Vorstellungen mit einfließen! Für die Seniorenarbeit stellt sich die Frage nach dem zukünftigen Verhältnis von zentralen und dezentralen Angeboten.

Andererseits ermöglicht das Fokusmodell: Wir nehmen  strukturell Menschen in den Blick, die wir bislang noch zu wenig wahrgenommen haben. Vielleicht gehören Sie, die Sie diese Zeilen lesen, dazu. Vielleicht denken Sie:  Ich komme hier nicht vor. Neben den vielen Aufgaben, die jetzt in den Gremien des Presbyteriums anstehen und schon in Arbeit sind beschäftigt uns sehr die Frage, wie wir Menschen wirklich beteiligen bei diesem Umbau der Gemeinde.

Beteiligung kann in unterschiedlichen Formaten stattfinden. Vorformen der Beteiligung sind die transparente Information über Vorhaben und die ehrliche Bitte um Beratung durch die beteiligten Personen. Weitreichendere Beteiligungsformen beinhalten, Entscheidungskompetenzen, teilweise oder ganz, abzugeben. Mit diesem dritten Punkt wird sich das Presbyterium bei seiner nächsten Klausur am 25. März, neben anderen Themen, auseinandersetzen. In der Steuerungsgruppe wurde bereits lebhaft kontrovers diskutiert. Welche Erwartung an Beteiligung haben Sie? Woran möchten Sie sich beteiligen? Teilen Sie uns Ihre Wünsche mit! (zukunftsprozess@ekgt.de)

Wir wollen Menschen beteiligen, die sich für ein Thema interessieren. Oder solche, die eine Expertise für das jeweilige Thema haben. So sprechen wir Menschen diesbezüglich an, sofern sie uns bekannt sind und nicht bereits aktiv mit im Boot sitzen. Viele Ehrenamtliche sind schon beim Umbau dabei.

 

Es ist uns jedoch auch ein Anliegen weniger für die Menschen als mit den Menschen unsere Gemeinde umzubauen. Das ist das Schwierigste. Hier beschäftigen uns viele Fragen

  • Wie gestalten wir das Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen von Gemeindearbeit in den unterschiedlichen Regionen?
  • Wer verantwortet die Schwerpunkte? (Pfarrdienstliche, Hauptamtliche?)
  • Wie werden Konzeptionen entwickelt?
  • Wer ist mit dem Thema befasst? Im Stadtteil? In der Stadt? Wen möchten wir in den Blick nehmen?
  • Wer wird beteiligt? Welche Wirkung hat Nicht-Beteiligung?
  • Wie binden wir bestehendes Engagement in den Schwerpunkten bei der Entwicklung der jeweiligen Konzeptionen ein?
  • Wie kommen die verschiedenen Gemeindegruppen mit gleichen Themen in Kontakt? Einheit in Vielfalt

 

Für Antworten brauchen wir auch Sie und Ihre Lust Gemeinde zu leben. Denn neben den Schwerpunkten kann und soll an den Zentren wie auch an anderen Orten geistliches wie geselliges, gemeinschaftliches Leben stattfinden. Es gibt schon Menschen, die sich auf den Weg machen. Sprechen Sie uns an!

Für die Prozessgruppe Zukunft

Susanna Matt-Windel

Zwei Jahre hat das Presbyterium als Leitungsgremium der Evangelischen Kirchengemeinde Gütersloh intensiv über die zukünftige Gestalt der Kirchengemeinde beraten. Immer wieder wurden Überlegungen, Zwischenschritte und Szenarien öffentlich gemacht. Aus der Gemeinde, von Gruppen und Einzelnen, aber auch von Menschen jenseits der Kirchengemeinde kamen wertvolle Anregungen, die das Presbyterium aufgenommen und bedacht hat.

In einer Klausurtagung am 10. September 2022 hat das Presbyterium einen weiteren Schritt in Rahmen seines Zukunftsprozesses unternommen und wesentliche Entscheidungen für die Zukunft getroffen. Dabei ist das Jahr 2032 im Blick. Bis dahin sollen folgende Vorhaben umgesetzt sein:

  1. Konzentration auf Schwerpunkte
  • Die Ressourcen der Evangelischen Kirchengemeinde reichen künftig nicht mehr aus, die Arbeit wie bisher an allen kirchlichen Standorten und in allen Arbeitsgebieten weiter zu führen. Statt sich in ständigem Rückzug zu erschöpfen, setzt die Evangelische Kirchengemeinde künftig Schwerpunkte für ihre Arbeit. Sie möchte das, was sie macht, gut und mit ausreichender Ausstattung tun. Dafür muss sie anderes lassen. Und: sie möchte Freiräume für kirchliche Neuaufbrüche schaffen.
  • An den kirchlichen Orten, die sie behält, wird die Evangelische Kirchengemeinde Gütersloh jeweils einen oder mehrere Schwerpunkte setzen und mit personalen und finanziellen Ressourcen ausstatten: An der Martin-Lutherkirche sollen Stadtkirchenarbeit und Musik einen Schwerpunkt bilden, an der Erlöserkirche in Verbindung mit dem CVJM-Haus die Konfi- und Jugendarbeit und an der Matthäuskirche die Familienarbeit.
  • An diesen kirchlichen Orten kann und soll sich dann selbstorganisiert weiteres kirchliches Leben, Gruppen und Initiativen andocken.
  • Es wird in der zukünftigen Struktur der Evangelischen Kirchengemeinde keine Gemeinderegionen mehr geben. Gleichwohl bleibt es bei einer Zuordnung von Gemeindegliedern zu Pfarrpersonen in Seelsorgebezirken.

 

2.  Aufgeben der Nutzung und Finanzierung kirchlicher Standorte

  • Die Evangelische Kirchengemeinde hat das Ziel, bis 2032 die folgenden Standorte nicht mehr in eigener Verantwortung zu nutzen und aus Haushaltsmitteln zu bezahlen: Apostelkirche, Johanneskirche, Kirche zum Guten Hirten (für die Evangeliumskirche wird überlegt, ob sie als Columbarium genutzt werden kann). Diese Entscheidung ist schmerzlich und erfordert Begleitung und Trauerarbeit der davon besonders betroffenen Menschen.
  • Was zu welchem Zeitpunkt mit den Gebäuden geschehen wird, welche Formen einer Nachnutzung möglich sind und wie Übergänge gestaltet werden: all das soll in einer Umsetzungsphase sorgfältig und im Dialog mit den Betroffenen erarbeitet werden. Dies wird der nächste Schritt im Zukunftsprozess sein. Beteiligung aus der Stadtgesellschaft ist erwünscht.

 

3. Neuaufbruch in der Bewegung zu den Menschen

  • Die Evangelische Kirchengemeinde möchte Initiativen kirchlichen Lebens in den Stadtteilen unterstützen. Orte dafür können Kindergärten, Schulen, Vereinsheime und andere Häuser sein. Eine Kooperation mit anderen Konfessionen, Religionen und Initiativen ist dabei ausdrücklich gewünscht. Ebenso die kreative Mitarbeit möglichst vieler Menschen vor Ort.

Wir freuen uns über Rückmeldungen, Fragen, Ideen im Gespräch oder  unter der mail-Adresse: zukunft@ekgt.de

Hier finden Sie die Sammlung von Resonanzen auf unsere Zukunftsmodelle Mai - Juli 2022:

Die Öffentlichkeit war aufgerufen, bis zum 15. Juli Rückmeldungen zu den auf dieser Seite vorgestellten Zukunftsmodellen zu geben.

Diese Rückmeldungen wurden in einer Datei zusammengefasst, diese finden Sie hier.

Am  10.September 2022 entscheidet das Presbyterium über die zukünftige Gestalt der ev. Kirchengemeinde Gütersloh.

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