Bachchor Gütersloh goes YouTube - Evangelische Kirchengemeinde Gütersloh

In den letzten Monaten hat der Bachchor Gütersloh so oft etwas geplant, dann verworfen, umgeplant, wieder verworfen, neu geplant – die Pandemie hat auch das Kulturleben in Gütersloh fest im Griff.

Das Konzert, das für Ende März 2020 geplant gewesen war, konnte nicht stattfinden, aber die Musik wollte der Bachchor nicht aufgeben. Behutsam, je nach aktueller Situation, wurde weiter geplant und in Abstimmung mit den Behörden und der Gemeindeleitung konnten neue Wege der Probenarbeit aufgenommen werden. Einzelstunden und Minigrüppchen-Proben fanden statt und das Resultat ist nun seit Sonntag, 16. August 2020 auf dem YouTube Kanal der Evangelischen Kirchengemeinde Gütersloh zu hören und zu sehen.

Musikalische Andacht heisst das Format, das zunächst in vier Folgen an vier aufeinanderfolgenden Sonntagen auf YouTube erscheint.

Kernstück jeder Musikalischen Andacht ist eine Motette aus dem Schwanengesang von Heinrich Schütz (SWV 482-494). Es singen Mitglieder des Bachchores Gütersloh unter der Leitung von Sigmund Bothmann. Dazu gibt es eine kleine Liturgie, einen Gemeindechoral zum Mitsingen sowie eine Predigt wechselnder Pfarrer, die sich auf die jeweilige Motette der Andacht bezieht.

 

Den Anfang machte die 1. Motette ‚Wohl denen, die ohne Tadel leben‘. Die Sängerinnen und Sänger aus dem Bachchor werden begleitet von Ada Tanir, Orgel. Die Predigt hält Pfarrerin Wiebke Heine von der Evangelischen Kirchengemeinde Gütersloh.

 

An den weiteren Sonntagen werden folgende weitere Teile des Schwanengesangs musiziert:

Die 4. Motette ‚Gedenke deinem Knechte an dein Wort‘ mit Bettina Pieck an der Orgel und einer Predigt von Pfarrer Rolf Wischnath.

Danach die 7. Motette ‚Wie habe ich dein Gesetze so lieb‘ mit einer Predigt von Pfarrer Peter Schröder.

Sowie noch die 10. Motette ‚Ich rufe von ganzem Herzen‘.

Die 8-stimmigen Werke sind mit 1-2 Sängerinnen und Sängern je Stimme besetzt.

 

Was ist eigentlich der Schwanengesang? Es ist Heinrich Schütz‘ letztes Werk, an dem er fast bis zu seinem Tod mit 87 Jahren komponiert hat. Fast 350 Jahre ist es alt und erfuhr doch erst 1984 seinen modernen Erstdruck. Es ist die doppelchörige Vertonung des 119. und mit 176 Versen längsten Psalms. Am Ende eines selbst heute, aber im 17. Jh. erst recht langen Lebens bietet uns Heinrich Schütz seinen ganz persönlichen Blick ins Paradies. Es ist sein letzter Opus, mit dem er sich zum Glauben an Gott bekannt und sein sowohl geistlich-religiöses als auch künstlerisches Testament vorgelegt hat.

Während Schütz‘ letztem Lebensjahr sowie Jahrhunderte danach blieb sein Vermächtnis unaufgeführt. Erst mit Beginn des 20. Jahrhunderts fand seine Musik überhaupt wieder zurück ins Repertoire evangelischer Kirchenmusik. Sein Opus ultimum musste sogar bis 1981 warten, bis es als Gesamtwerk in Dresden uraufgeführt wurde.

Im Notenschrank des Bachchores steht seit vielen Jahren die 2. Auflage des Volkseigenen Betriebs Deutscher Verlag für Musik Leipzig, die noch aus der DDR z.T. mit Hilfe von Chormitgliedern ihren Weg nach Gütersloh gefunden hat. Mit großer Freude macht sich der Chor nun endlich die noch neuen Noten zu eigen – wenn auch auf andere Weise als ursprünglich geplant.

 

www.bachchor-gt.de

 

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